Die Fakten
Rund 32 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands – rund 11,4 Millionen Hektar sind bewaldet. In den deutschen Wäldern wachsen rund 90 Milliarden Bäume (Quelle: Dritte Bundeswaldinventur). Wälder sind Stätte der Artenvielfalt, binden CO2 und haben einen mindernden Einfluss auf den Treibhauseffekt. Zusätzlich filtern und speichern Wälder Trinkwasser, filtern Feinstaub aus der Luft und schützen vor Erosion („Nature Positive“-Ansatz).
Das Ökosystem braucht Unterstützung
Unstrittig ist, dass das Ökosystem Wald mit seinen vielfältigen positiven Wirkungen auf Luft, Wasser, Boden, Biodiversität und Erholungsfunktion einen hohen gesellschaftlichen Wert darstellt und zudem das Potential hat, viele Probleme des Klimawandels zu kompensieren.
Allerdings ist der Wald selbst durch Klimawandel, Schadstoffe und Extremwetterereignisse heute schon stark beeinträchtigt. Zeitgleich sind Waldbesitzer heute oftmals finanziell nicht mehr in der Lage, ihre Waldflächen den Einflüssen des Klimawandels anzupassen, durch Aufforstung umzubauen und damit ihren eigenen sowie auch gesellschaftlichen Ansprüchen an einen intakten und gesunden Wald gerecht zu werden. Dazu brauchen sie starke Partner, die den langfristigen Wert des Ökosystems Wald schätzen und fördern („Nature Positive“-Zertifizierung).
Herausforderungen der Waldbesitzer auf einen Blick
- Kalamitäten / Klimaveränderung / Trockenheit / Stürme
- Politischer und gesellschaftlicher Druck
- Image der Großwaldbesitzer wird von ihnen selbst und Stakeholdern kritisch gesehen
- Fehlende Investitionsmittel - Wald als “Familienbank” wird zunehmend kritisch bzgl. der Rentabilität - Wälder sind nicht / kaum „bankable“
- Kein Stakeholder ist bisher bereit, Geld für seine Ansprüche an Ökosystemleistungen durch den Wald zu bezahlen. Bis auf Erträge aus dem Verkauf des Holzes erhält der Waldbesitzer bisher keine Zahlungen für Ökosystemleistungen (Wasserfilterung, Feinstaubminderung, NWFP, etc.)
- Veränderungen im Wald benötigen viel Zeit um sichtbar zu werden → Hohe Unsicherheiten was Holzpreise angeht (Schwankungen sind teils monatlich schon erheblich)
- Ohne Bewirtschaftungsplan mit zusätzlichen Umbaumaßnahmen bekommt man bisher nicht die Möglichkeit, an CO2-Kompensationsprojekten teilzunehmen. Dies kostet Zeit, Geld und lohnt sich für viele bzgl. der Betrachtung der Unsicherheiten über zukünftige Holzpreis-Entwicklungen nicht.
- Komplizierte Modelle sowie fehlende forstwissenschaftliche Grundlagen haben viele bisherige CO2-Kompensationsprojekte für Waldbesitzer unattraktiv gemacht
- Staatliche Förderungen sind häufig mit zu vielen Ansprüchen durch Bund/Land verbunden
- Waldbesitzer, die bereits vollumfänglich nachhaltig wirtschaften, werden mit dem Argument fehlender Zusätzlichkeit von den meisten CO2-Kompensationsprojekten ausgeschlossen.